Bis Ende 2008 stand in den Geschäftsräumen der Raiffeisenbank Neumarkt i.d.OPf. eG eine klassische Avaya TK-Anlage, die zahlreichen Zweigstellen waren mit kleineren Tenovis Anlagen ausgestattet. Die Anbindung erfolgte klassisch über ISDN, doch es bestand bereits ein einheitlicher Rufnummernplan mit dreistelligen persönlichen Durchwahlnummern. Da der bestehende Mietvertrag für die Avaya Anlage am 31.12.2008 auslief und sich die IT-Verantwortlichen gegen eine Verlängerung des bestehenden Mietverhältnisses ausgesprochen hatten, musste relativ zügig eine Entscheidung über die zukünftige Infrastruktur getroffen werden. Klar war: „Wenn schon eine neue Kommunikationslösung, dann auf IP-Basis“, so Franz-Xaver Bleicher, Bereichsleiter EDV / Controlling bei der Raiffeisenbank Neumarkt i.d.OPf. eG.
Betreut wurde das Projekt von der Firma ACP IT Solutions in Velburg, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 1995 auf Lösungen im Finanzbereich – und verstärkt im genossenschaftlichen Bankenumfeld – spezialisiert hat. Zu ihrem Kundenstamm gehören mittlerweile mehr als 500 Banken im Bundesgebiet, unter ihnen auch die Raiffeisenbank Neumarkt i.d.OPf. eG. ACP hat bei der Raiffeisenbank Neumarkt i.d.OPf. eG bewusst eine innovaphone Lösung vorgeschlagen, da sich diese für das weit verzweigte Filialnetz des Finanzinstituts ideal eignet. So konnten auch die wirtschaftlichen Erwägungen, die beim Entscheidungsprozess im Vordergrund standen, zufriedenstellend beantwortet werden – aufgrund der flexiblen Produktarchitektur wurde das innovaphone Lösungskonzept exakt auf die Bedürfnisse der Bank abgestimmt und es entstanden keine unnötigen Ausgaben. Installiert wurde in der Hauptstelle in Neumarkt eine innovaphone PBX auf einer IP6000 und in 15 der 17 Zweigstellen auf VoIP-Gateways vom Typ IP800. Als Endgeräte entschied man sich für IP240-Telefone für ca. 180 - 200 Mitarbeiter, an den restlichen Arbeitsplätzen – beispielsweise im Tresorraum – sind IP110 Telefone im Einsatz. Über IP24-Geräte wurden 21 Siemens Gigaset in die Telefonieinfrastruktur integriert. Insgesamt umfasste der Kostenumfang des Projektes 105 000 Euro.
Die Umstellung der Telefonie in der Hauptstelle in Neumarkt verlief völlig problemlos. „Innerhalb von zwölf Stunden zwischen Freitagabend und Samstag am Vormittag war die innovaphone PBX in der Zentrale installiert“, erinnert sich Sascha Steinicke, Bereichsleiter Banking & Network Solutions bei ACP und Projektverantwortlicher. Bis sämtliche Zweigstellen mit der neuen Technologie ausgerüstet waren, vergingen insgesamt lediglich 4 Wochen – und circa 250 Mannstunden. Dabei ist das Szenario durchaus komplex: Die Gateways wurden als Master-Slave-Szenario implementiert; die IP6000 in der Hauptstelle fungiert als Master-Anlage, an der jeder Teilnehmer mit seinem Standort angemeldet ist. Wird von einem Standort ein Teilnehmer gerufen, der nicht an diesem Standort konfiguriert ist, reicht die lokale PBX den Ruf zum Master in der Zentrale durch. So sind über einen globalen Rufnummernplan alle Teilnehmer im Anlagenverbund direkt erreichbar. Dadurch wird ein Maximum an Flexibilität möglich, da jeder Teilnehmer über einen Präfix den Amtszugang eines beliebigen Standortes nutzen kann. Obwohl die Zweigstellen im Moment noch über eine ISDN-Leitung mit der Hauptstelle verbunden sind, replizieren sich die Teilnehmer bereits jetzt über die bestehenden Datenleitungen. Somit hat der Kunde die Investitionssicherheit, jederzeit umzustellen, wenn die erforderliche Bandbreite verfügbar ist.
Anfänglich gab es vereinzelt Probleme mit den Hörern der IP240-Endgeräte, die fehlerhaften Geräte wurden jedoch zügig ausgetauscht.
Die innovaphone PBX bietet mehrere Schnittstellen für die Integration von Software-Lösungen des jeweiligen Geschäftsbereiches. Im Fall der Raiffeisenbank Neumarkt i.d.OPf. eG werden sämtliche Adressdaten in einer Lotus Notes Datenbank verwaltet. Durch das Estos MetaDirectory und die LDAP-Schnittstelle an den innovaphone Geräten werden diese Adressdaten nahezu in Echtzeit – innerhalb von maximal einer Stunde – an allen Telefonapparaten zur Verfügung gestellt. In der Testphase befindet sich eine CTI-Lösung der Firma Buchberger mit 25 Arbeitsplätzen.
Über die Sprachqualität und das Handling der neuen Endgeräte zeigten sich die Mitarbeiter durchweg zufrieden. Probleme gab es mit 2 Siemens Gigaset Engeräten, die an innovaphone IP24-Adapter angeschlossen waren. Hier reagierte der Hersteller schnell und justierte bestimmte Verstärkungsparameter auf der IP24 nach, um zu einer zufriedenstellenden Sprachqualität zu gelangen. Hocherfreut zeigten sich die Mitarbeiter über die alphanumerische Tastatur der innovaphone Endgeräte. Franz-Xaver Bleicher: „Ein großer Vorteil der innovaphone Telefone ist die alphanumerische Tastatur. Diese wurde überaus positiv aufgenommen, da die Mitarbeiter damit unkompliziert auf das komplette Telefonbuch zugreifen können“.
Unterm Strich ziehen sowohl die Firma ACP als auch der Endkunde eine durchweg positive Bilanz: „Unsere Erwartungen haben sich voll und ganz erfüllt. Wir verfügen jetzt über eine zukunftsweisende Infrastruktur, die ohne das Korsett kostenintensiver Wartungsverträge auskommt.“ Und Sascha Steinicke von ACP ergänzt: „Für uns ist die Umstellung der Telefonie bei der Raiffeisenbank Neumarkt ein weiteres wichtiges Referenzprojekt, das unsere Fachkompetenz im Bereich Bankenwesen erneut unter Beweis stellt.“